Dienstag, 7. Oktober 2008

Meet the president

Es war ja nur eine Frage der Zeit, bis sich der Praesident endlich bei uns melden wuerde, immerhin sind wir ja wichtige Persoenlichkeiten. So geschehen dann in Nashville, Tennessee, am Tag der Praesidentschaftsdebatte zwischen McCain und Obama (go Barack!!):


Das nur kurz am Rande. Sind lange nich zum Bloggen gekommen, weil wir staendig auf Reisen sind, aber hoffentlich finden wir bald mal wieder Zeit, um alles nachzutragen. So long!

Samstag, 6. September 2008

montreal.

nachtrag part 2. vom 25. bis 27. juli ging die reise fuer ein wochenende richtung norden. kanada, die zweite. montreal. eine zwoelfer gruppe bestehend aus siemens interns und au pairs und paul und auch simon machte sich auf die '67-expo-stadt zu erkunden. muss zugeben, viel wusste ich ueber diese stadt anfangs nicht. also los, wikipedia eintrag gelesen. im ersten absatz: ".. official language of Montreal is French as defined by the city's charter." oh, krass. nachdem in toronto (nur ca 540 km entfernt) ueberwiegend englisch gesprochen wurde, war ich durchaus ueberrascht dieses zu lesen.
los gings. nach gut acht bis neun stunden fahrt waren wir dann am ziel - das hotel days inn. eingecheckt und ab in die nacht.. wir hatten ja nur 2 abende. haengengeblieben sind wir dann in einer eher alternativen bar; dunkel und verrucht, getrunken wurde kanadisches bier. durch die bar konnte man dann noch in einen club vordringen. fuer 8 dollar und 1 stunde (bis 3h) entschieden wir uns dies' mitzunehmen und es ging nach oben. elektro.. wider erwarten super!

am samstag ging es dann mit tourist-leiterin conny durch montreal. underground (stadt unter der stadt), innenstadt, chinatown, hafen und ein kleines rock-festival waren die eckpunkte. natuerlich muss ein gruppenbild sein (vor der universitaet):

stillleben mit verrueckten

..und ja, jogi hat grinsend einen halbvollen kaffeebecher auf dem kopf. warum auch immer. ..es wurde abend. clubbing wie man in hiesigen gefilden so schoen dazu sagt. vom einkaufswagen ueber karten ausgeben und aepfel pfluecken bis hin zum bodensitzer wurde die perlen der tanzbewegungen ausgepackt und erfolgreich zur elektronischen musik angewendet und perfektioniert. am naechsten tag ging es nach dem besuch des olympischen gelaendes wieder zurueck ins ruhige princeton, in die spring street, ins booze country..

Dienstag, 26. August 2008

his airness.

thema chicago. ein nachtrag. es war glaub ich '93, als ich meinen ersten basketballkorb zu ostern bekam. die zeiten den ball in aufgehaengte eimer zu werfen waren damit endgueltig vorbei. puhh. im selben jahr, um genau zu sein ein paar monate spaeter, bestritten die phoenix suns um mvp charles barkley und kevin johnson ihr nba finale gegen die von michael jordan und scottie pippen gefuehrten chicago bulls. ein team, das bereits 2 meisterschaften in den 2 jahren zuvor geholt hatte. phoenix war kurz davor das enscheidende siebente spiel in chicago zu erzwingen, doch john paxsons 3er kurz vor schluss zum 99-98 entschied das sechste spiel und somit das finale.. 4 siege chicago, 2 fuer phoenix. tragisch. sport. die geschichte geht weiter: michael jordan erklaert nach grandiosen 3 meisterschaften in folge seinen ruecktritt und wechselt zum baseball. von dem ganzen finale und deren folgen habe ich, waehrend ich die ersten koerbe in meinen neuen korb warf, leider gar nichts mitbekommen. das interesse fuer die nba wuchs erst mit der saison 1993/94 und die phoenix suns und charles barkley wurden fuer mich zu "meinem team" bzw. zum "meinem spieler". jeder hatte sowas bei uns, das war damals wahnsinnig cool und in. die naechsten jahre gehoerten dem basketball. schule, nachmittags mit freunden koerbe werfen, schlafen, schule, spielen usw.. die phoenix suns gewannen leider in den folgenden jahren nie ein finale, waehrend die chicago bulls nach dem ruecktritt vom ruecktritt jordans 3 weitere meistenschaften feiern konnten. michael jordan wurde zum idol vieler, the windy city chicago zur basketball stadt. .. da stand ich nun, anno 2008, vor der statue michael jordans, am eingang des united centers und dachte genau an das zuvor beschriebene.

Freitag, 8. August 2008

Posing

Da der letzte Post schon relativ lang war, wir euch aber diese Posing-Bilder nicht vorenthalten wollen, hier noch mal das outgesourcte und kondensierte Bildmaterial zum Thema "Rumlatzen in Chicago":


Mittwoch, 6. August 2008

Lollapalooza


Fist in the air in the land of hipocrisy!



Letztes Wochenende machten wir uns auf zum Lollapalooza Festival in Chicago. Das war schon lange geplant gewesen, wir hatten uns extra 3 Tage (Do, Fr und Mo) frei genommen, um die unglaubliche Strecke von 800 Meilen (one way) einigermassen stressfrei bewaeltigen zu koennen, und 2 Zimmer in einem 1,5-Sterne-Motel gebucht.

Kuehlschrank, bestueckt mit einer Auswahl verschienster lokaler Koestlichkeiten.

Ein Auto fuhr bereits Mittwoch abend los, wir machten uns jedoch zusammen mit Julia, Simon und Welf erst Donnerstag morgen um 4 Uhr auf die Socken. Wir hatten nach unseren diversen Stau- und Grenzbeamtenerfahrungen von den beiden Kanada-Trips schon echten Horror vor der Fahrt und rechneten im worst case statt von Google maps geschaetzten 13h mit 17h. Doch alles in allem verlief es relativ stressfrei, die Strassen waren groesstenteils frei und nach 12 Stunden erreichten wir trotz mehrerer Pausen das Chicagoer Stadtgebiet. Puenktlich zur rush hour. Naja, nach 14 Stunden waren wir letztendlich doch am Hotel angekommen, gingen noch zum nahe gelegenen Burger King und dann ins Bett.

Aufbruch in der Morgensonne

Der Freitag begann mit einem kleinen Rundgang in downtown Chicago. Eine verdammt coole Stadt! Sie ist neben New York und LA die einzige mit mehr als 5 Mio Einwohnern und direkt am Lake Michigan gelegen, den man durchaus als Meer bezeichnen koennte, immerhin ist er groesser als ganz Kroatien. Aehnlich wie New York hat Chicago eine ziemlich beeindruckende Skyline, aber durch die Naehe zum Lake und durch die relativ ueberschaubare Groesse des durch den Fluss etwas abgetrennten Zentrums hat es ein ganz anderes Flair, das mir gut gefallen hat.


Man reiche mir meine goldenen Air Force One, auf dass ich zum Festivalgelaende sneaken moege!

Das Festival fand statt im Grant Park, einem riesigen Areal mit 8 Buehnen. Wie wir spaeter erfuhren, ist es das groesste Musikfestival dieser Art in den USA. Jeder der 3 Tage war mit jeweils 75.000 Leuten ausverkauft, so dass insgesamt von ca. 225.000 Gaesten ausgegangen wird. (Ja, so rechnen die Amis.) Krass!
Leider war es sehr heiss die ganze Zeit, und bei 30 Grad musste man schon im Schatten bleiben, wenn man den Tag ueberleben wollte, um fuer die Headliner am Abend fit zu sein. Am Freitag war das Radiohead. Hat mir an sich gut gefallen, die richtig bekannten Sachen haben sie allerdings nicht gespielt, was etwas schade war.

Der neueste shit aus den Staaten: Trinkim Park.

Pfooah.


Und so liefen auch die naechsten beiden Tage ab: Vormittags wurde sich in der Stadt vergnuegt, und irgendwann nachmittags gings dann aufs Festivalgelaende, wo man dann bis zum Ende des letzten Konzerts (USA-typisch: punkt 10) blieb, um danach zurueck zum Hotel zu fahren und nach einem Burger King Walk-through und einem "sueffigen" Keystone light voellig fertig ins Bett zu fallen.

Am Samstag fuhren wir auf den Hancock Tower, der etwas ausserhalb des Zentrums gelegen war und von dem man einen atemberaubenden Blick auf den Lake samt Strand und die Skyline hatte. War sogar fast umsonst, denn wir fuhren nicht fuer 13 Dollar ins observatory im 94. Stock, sondern in eine Lounge im 96. Stock, um dort einen Kaffee zu trinken. Stilvoll aus einem Weinglas und mit Strohhalm.


Am Tag drauf waren wir dann tatsaechlich an dem Strand, den wir tags zuvor von oben gesehen hatten. Mitten in der Stadt gelegen, konnte man hier ein erfrischendes Bad im Lake nehmen, wobei sich vom Wasser aus die Skyline ueber einem erhob.


Das absolute Highlight war jedoch das Rage against the machine Konzert. Das war ja von Anfang an der Grund gewesen, dass ich ueberhaupt hingewollt hatte. Seit fast 10 Jahren wollte ich diese Band sehen, hatte nach der Trennung nicht mehr damit gerechnet und mich halbtot geaergert, dass sie in Deutschland bei Rock am Ring spielen, wenn ich in den USA bin. Als dann bekannt wurde, dass sie das Lollapalooza headlinen wuerden, musste ich nicht lange ueberlegen. Dementsprechend hatte ich auch grosse Erwartungen, die voll erfuellt wurden. Es war der Hammer! Nicht nur, dass sie alle Hits gespielt haben, die Stimmung war gigantisch und teilweise sogar zu gigantisch: Mehrmals musste zwischendurch unterbrochen werden, weil es ganz vorne zu eng wurde. Und so mussten auch Christoph (Schonung der leider erneut gebrochenen Leiste) und Julia das Feld raeumen und Welf ward nach dem ersten Song auch nicht mehr gesehen. Aber Simon und ich schafften es, bis ganz zum Schluss vorne drin zusammen zu bleiben und nach dem Bruellen des letzten Worts des letzten Songs der Zugabe (Killing in the name, das Wort sollte bekannt sein) voellig durchnaesst und geflasht mit kaputter Sonnenbrille, zerstoertem Uhrarmband und hochgereckter Faust aus der Menge zu torkeln. Was fuer ein Konzert! Allein dafuer hat es sich schon gelohnt.



Die anderen Bands, die wir an den 3 Tagen sahen, waren unter anderem Bloc Party, Gnarls Barkley, Kanye West (buh!), Nine Inch Nails, Explosions in the Sky, Uffie, Does It Offend You Yeah? und Booka Shade. Wie man an den Namen vielleicht sieht, war das Lineup nicht so rocklastig wie bei den grossen deutschen Festivals und wurde auch durch Hip Hop und vor allem elektronische Acts gepraegt. Besonders letzteres hat mir teilweise aber total gut gefallen. Insgesamt haben die Festivalveranstalter sehr guten Musikgeschmack bewiesen, und man konnte die eine oder andere coole neue Band kennenlernen.

Buckingham Fountain

Nine Inch Nails vor der Skyline

Montag morgen gings dann wieder zurueck, mit einem kleinen Umweg ueber Pittsburgh, wo wir Simon an seinem Studienort fuer die naechsten 2 Semester absetzten. Punkt Mitternacht waren wir wieder in Princeton.

Montag, 14. Juli 2008

Ein Stueck Heimat

Gestern war ich bei Aldi.


Das war krass... man kommt rein, und alles ist so wie es bei Aldi halt ist... nur mit auf den amerikanischen Markt zugeschnittenen Produkten. Pfand auf die Einkaufswagen, keine Berge von Plastiktueten nach jedem Einkauf, keine kilometerlangen und turmhohen Gaenge... ich vermisse die deutschen Supermaerkte.

Donnerstag, 10. Juli 2008

Boston Leeds Party

Letztes Wochenende stand mal wieder ein Trip an. Einer unser wenigen Feiertage (Independence Day) fiel auf einen Freitag, und das wollte genutzt werden. Der urspruenglich geplante Zielort Montreal musste Boston weichen, denn den Nationalfeiertag im Ausland zu verbringen erschien uns dann doch zu unpatriotisch.

Ham.

Kaufen!!

Den Independence Day selbst verbrachten wir mit ein bisschen Sightseeing. Boston downtown ist relativ klein und zudem ueberraschend unamerikanisch. Stadtteile wie Beacon Hill oder Little Italy lassen einen denken, man befinde sich gerade in einer europaeischen Stadt. Ein Highlight war dabei, dass mein alter Stodo Underground Compadre Wrix samt Freundin Ines mit von der Partie waren, die von New York aus hierher gegreyhounded waren.

Hmm... Fruehstueck

Beacon Hill... das soll Teil einer amerikanischen Stadt sein!?

Quer durch Boston mit tourist guide Jules

Ines + Wrix

Abends fanden wir dank Philipp, Patrick und Matthias, die mit urdeutscher Mallorca-Pool-Attituede mehrere Stunden lang einige Quadratmeter Rasen freigehalten hatten, einen Platz an der Esplanade, einem direkt am Fluss gelegenen, beschaulichen Uferstueck. Hier fand ab halb 11 das beeindruckendste Feuerwerk statt, das ich je gesehen habe. Unterlegt mit Musik wurden 15.000 farbenpraechtige Raketen in den Nachthimmel geschossen. Unter anderem entstanden dabei auch wuerfelfoermige Explosionen. (Wie zur Hoelle geht das physikalisch eigentlich!?)
Total geflasht machten wir uns noch auf den Weg Richtung Zentrum, um den Abend gebuehrend ausklingen zu lassen, aber nach endlosem Rumgelatsche und einer Fresssession bei McDonald's (4 Double Cheeseburger fuer 4 Dollar, pfooaaah) endete der Abend in einem Pub. Das geplante Clubbing verschoben wir also auf den naechsten Abend.

Am Samstag machten wir uns auf Richtung Cambridge, also einmal ueber den Fluss rueber, zum MIT. Das war ziemlich beeindruckend. Der Campus des MIT ist ziemlich riesig und nicht vergleichbar mit dem typischen amerikanischen Campus (alte oder auf alt getrimmte Gebaeude um einen grossen Innenhof herumgebaut, auf dem man auf der Wiese liegen und Frisbee spielen kann). Man kann sich das mehr wie eine kleine Stadt vorstellen, in der sich aber nur zur Uni gehoerende Haeuser befinden. Nach einem Fruehstueck in der MIT-Kantine bei Dunkin' Donuts (ja, alles ist franchisiert), bei dem sich Matthias endlich auch seinen zuvor bei schaetzungsweise 12 anderen Filialen vergeblich gesuchten Boston Kreme Donut reinzimmern konnte, besuchten wir das Hauptgebaeude.

Deutsch-brasilianische Touristen-Gruppe mit MIT.

Neben dem "infinite corridor" (unendlich heisst hier 251m) und dem idyllischen Innenhof war das Highlight das secret roof. Dieses ist laut Guide-Auskunft angeblich besonders schwer zu erreichen (nur durch versteckte Luftschaechte) und wird deshalb von den Graduates ganz gerne fuer irgendwelche Scherze benutzt, z.B. um ein Auto in Einzelteilen hochzutragen und oben wieder zusammenzubauen. Da freut sich der Hausmeister.
Das wollten wir natuerlich erkunden und machten uns auf den Weg durchs wegen der Ferien ziemlich verlassene Gebaeude. Nach einer kleinen selbstinszenierten Vorlesung in Boozologie erklommen wir die Treppen bis ganz oben, nur um eine verschlossene Tuer vorzufinden. Aber "geek greek" Georgios fand ein offenes Fenster, durch das man sich raus aufs Dach zwaengen konnte, und so fanden wir uns relativ illegalerweise auf dem Dach des MIT main buildings wieder. Schoener Ausblick ueber Boston uebrigens.

Spontane Vorlesung in Booze Country economics.

The secret window.

Darauf folgte ein Besuch bei Harvard, diesmal ein Campus wie man ihn aus dem Filme kennt. War nett anzusehen, aber irgendwie nichts Besonderes. Wenn ich die Wahl haette, wuerde ich definitiv am MIT studieren wollen!!


In der Mitte: John Harvard.

Harvard Campus (hier: ohne frisbeespielende Nerds)

Chillen vor der Harvard-Bib (man beachte die Nerds im Vordergrund)

Der Abend wurde mit Leeds (1,75l Vodka fuer $9,99) eingelaeutet, und das konnte nichts Gutes bedeuten. So sollte es auch sein. Wir versuchten einige Clubs downtown, aber mit Sneakers kam man da schon mal gar nicht rein. Selbst in eine dreckige Kneipe kamen wir nicht rein, weil Ines' oesterreichischer Fuehrerschein nicht akzeptiert wurde. Aus dem Clubbing wurde also nichts, wir landeten schliesslich in einer Bar und liessen uns von Sam Adams Gesellschaft leisten.

Der Morgen danach... totally leedsed.

Der Sonntag begann wie immer nach einem durchleedsten Abend: Gaaaanz langsam. Das geplante whale whatching und die Aussicht auf 4h schwankendes Schiff in Asynchronizitaet zum ebenfalls schwankenden Hirn stimmte uns nicht gerade froehlich, so dass wir uns dagegen entschieden und lieber schoen fruestuecken gingen. Danach trennten sich die Wege: Wagen 1 fuhr Richtung New Haven, um sich Yale anzuschauen, Wagen 2 mit Christoph blieb noch ein bisschen, um spaeter Richtung Cape Cod zu fahren, und Wagen 3 mit mir machte sich sofort auf den Weg nach Cape Cod. Das bezeichnet die charakteristisch geformte Landspitze suedlich von Boston. Hier verbrachten wir einen sehr schoenen Nachmittag am Strand, der eine Kombination aus nordseekuestlichen Duenen und ostseeaehnlichem, wellenarmen Meer war. Haette man sich vom Atlantik so auch nicht erwartet. Nach der Konstruktion eines Sand-Mettigels ("mad eagle") ging es noch in die Lobster Shanty Fischbroetchen essen (KEIN Vergleich mit einem schoenen Bismarck-Baguette... seufz) und dann Richtung New Jersey, wo wir dann gegen halb 1 auf- und in unsere Betten einschlugen.

Mad Eagle