Donnerstag, 10. Juli 2008

Boston Leeds Party

Letztes Wochenende stand mal wieder ein Trip an. Einer unser wenigen Feiertage (Independence Day) fiel auf einen Freitag, und das wollte genutzt werden. Der urspruenglich geplante Zielort Montreal musste Boston weichen, denn den Nationalfeiertag im Ausland zu verbringen erschien uns dann doch zu unpatriotisch.

Ham.

Kaufen!!

Den Independence Day selbst verbrachten wir mit ein bisschen Sightseeing. Boston downtown ist relativ klein und zudem ueberraschend unamerikanisch. Stadtteile wie Beacon Hill oder Little Italy lassen einen denken, man befinde sich gerade in einer europaeischen Stadt. Ein Highlight war dabei, dass mein alter Stodo Underground Compadre Wrix samt Freundin Ines mit von der Partie waren, die von New York aus hierher gegreyhounded waren.

Hmm... Fruehstueck

Beacon Hill... das soll Teil einer amerikanischen Stadt sein!?

Quer durch Boston mit tourist guide Jules

Ines + Wrix

Abends fanden wir dank Philipp, Patrick und Matthias, die mit urdeutscher Mallorca-Pool-Attituede mehrere Stunden lang einige Quadratmeter Rasen freigehalten hatten, einen Platz an der Esplanade, einem direkt am Fluss gelegenen, beschaulichen Uferstueck. Hier fand ab halb 11 das beeindruckendste Feuerwerk statt, das ich je gesehen habe. Unterlegt mit Musik wurden 15.000 farbenpraechtige Raketen in den Nachthimmel geschossen. Unter anderem entstanden dabei auch wuerfelfoermige Explosionen. (Wie zur Hoelle geht das physikalisch eigentlich!?)
Total geflasht machten wir uns noch auf den Weg Richtung Zentrum, um den Abend gebuehrend ausklingen zu lassen, aber nach endlosem Rumgelatsche und einer Fresssession bei McDonald's (4 Double Cheeseburger fuer 4 Dollar, pfooaaah) endete der Abend in einem Pub. Das geplante Clubbing verschoben wir also auf den naechsten Abend.

Am Samstag machten wir uns auf Richtung Cambridge, also einmal ueber den Fluss rueber, zum MIT. Das war ziemlich beeindruckend. Der Campus des MIT ist ziemlich riesig und nicht vergleichbar mit dem typischen amerikanischen Campus (alte oder auf alt getrimmte Gebaeude um einen grossen Innenhof herumgebaut, auf dem man auf der Wiese liegen und Frisbee spielen kann). Man kann sich das mehr wie eine kleine Stadt vorstellen, in der sich aber nur zur Uni gehoerende Haeuser befinden. Nach einem Fruehstueck in der MIT-Kantine bei Dunkin' Donuts (ja, alles ist franchisiert), bei dem sich Matthias endlich auch seinen zuvor bei schaetzungsweise 12 anderen Filialen vergeblich gesuchten Boston Kreme Donut reinzimmern konnte, besuchten wir das Hauptgebaeude.

Deutsch-brasilianische Touristen-Gruppe mit MIT.

Neben dem "infinite corridor" (unendlich heisst hier 251m) und dem idyllischen Innenhof war das Highlight das secret roof. Dieses ist laut Guide-Auskunft angeblich besonders schwer zu erreichen (nur durch versteckte Luftschaechte) und wird deshalb von den Graduates ganz gerne fuer irgendwelche Scherze benutzt, z.B. um ein Auto in Einzelteilen hochzutragen und oben wieder zusammenzubauen. Da freut sich der Hausmeister.
Das wollten wir natuerlich erkunden und machten uns auf den Weg durchs wegen der Ferien ziemlich verlassene Gebaeude. Nach einer kleinen selbstinszenierten Vorlesung in Boozologie erklommen wir die Treppen bis ganz oben, nur um eine verschlossene Tuer vorzufinden. Aber "geek greek" Georgios fand ein offenes Fenster, durch das man sich raus aufs Dach zwaengen konnte, und so fanden wir uns relativ illegalerweise auf dem Dach des MIT main buildings wieder. Schoener Ausblick ueber Boston uebrigens.

Spontane Vorlesung in Booze Country economics.

The secret window.

Darauf folgte ein Besuch bei Harvard, diesmal ein Campus wie man ihn aus dem Filme kennt. War nett anzusehen, aber irgendwie nichts Besonderes. Wenn ich die Wahl haette, wuerde ich definitiv am MIT studieren wollen!!


In der Mitte: John Harvard.

Harvard Campus (hier: ohne frisbeespielende Nerds)

Chillen vor der Harvard-Bib (man beachte die Nerds im Vordergrund)

Der Abend wurde mit Leeds (1,75l Vodka fuer $9,99) eingelaeutet, und das konnte nichts Gutes bedeuten. So sollte es auch sein. Wir versuchten einige Clubs downtown, aber mit Sneakers kam man da schon mal gar nicht rein. Selbst in eine dreckige Kneipe kamen wir nicht rein, weil Ines' oesterreichischer Fuehrerschein nicht akzeptiert wurde. Aus dem Clubbing wurde also nichts, wir landeten schliesslich in einer Bar und liessen uns von Sam Adams Gesellschaft leisten.

Der Morgen danach... totally leedsed.

Der Sonntag begann wie immer nach einem durchleedsten Abend: Gaaaanz langsam. Das geplante whale whatching und die Aussicht auf 4h schwankendes Schiff in Asynchronizitaet zum ebenfalls schwankenden Hirn stimmte uns nicht gerade froehlich, so dass wir uns dagegen entschieden und lieber schoen fruestuecken gingen. Danach trennten sich die Wege: Wagen 1 fuhr Richtung New Haven, um sich Yale anzuschauen, Wagen 2 mit Christoph blieb noch ein bisschen, um spaeter Richtung Cape Cod zu fahren, und Wagen 3 mit mir machte sich sofort auf den Weg nach Cape Cod. Das bezeichnet die charakteristisch geformte Landspitze suedlich von Boston. Hier verbrachten wir einen sehr schoenen Nachmittag am Strand, der eine Kombination aus nordseekuestlichen Duenen und ostseeaehnlichem, wellenarmen Meer war. Haette man sich vom Atlantik so auch nicht erwartet. Nach der Konstruktion eines Sand-Mettigels ("mad eagle") ging es noch in die Lobster Shanty Fischbroetchen essen (KEIN Vergleich mit einem schoenen Bismarck-Baguette... seufz) und dann Richtung New Jersey, wo wir dann gegen halb 1 auf- und in unsere Betten einschlugen.

Mad Eagle

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