Sonntag, 30. März 2008

new york knicks

sie sind in dieser saison alles andere als gut und es steht jetzt schon fest, dass sie sich nicht für die playoffs im osten qualifizieren werden. dennoch habe ich mir gerade ein ticket für das letzte heimspiel für US $57.50 geholt. das war das günstigste, was man bekommen konnte, im obersten rang, unterm dach. die preise gingen bis hin zu US $6888.96 - am spielfeldrand. im madison square garden. ich freue mich! der gegner: die boston celtics.

Fundgrube Mietwagen

Als Christoph gestern einen Tisch (5$ von "Conny") abholte, musste er den Rücksitz seines Mietwagen zurückklappen, um sich und den Tisch daraufhin in die Karre zu quetschen, was auch überaus fotogen aussah:


Als wir den Tisch dann zum besseren Verstauen im Kofferraum auseinander nahmen (powered by 13-Eier-Toolkit aus dem nächstbesten Laden), kamen einige interessante Gegenstände zutage, die ich nun (in order of appearance) auflisten möchte: Ein Kamm, 2 Plastiksoldaten, ein Stück Holzkohle, eine Büroklammer, ein Quarter, ein Dime sowie ein Pommes.


Die beiden Geldstücke haben übrigens noch über 24 Stunden und schätzungsweise 10 Meilen auf dem Dach ausgehalten, nachdem wir sie dort vergessen hatten. Ein weiterer Wink mit dem Zaunpfahl des Schicksal, dass wir dieses schöne Land in einem halben Jahr wie geplant als Milliardäre verlassen können.

US$ 43.425..

..kostet angeblich ein jahr studium für einen studienanfänger an der princeton university, wobei jedoch für ca die hälfte der studis rund 2/3 durch stipendien aus eigenem uni-kapital finanziert wird. es verbleiben trotzdem US$ 14.495 - unglaublich.
der campus. eins vorweg, es gibt einen campus-shuttle-bus. das gibt einen eindruck, wie riesig dieser sein muss. und in der tat, es ist so! als wir vorgestern da waren, konnten wir einen kleinen teil davon schon mal anschauen. echt krass. beeindruckend. im eingangsbereich der sporthalle sieht man sofort die ganzen pokale (basketball, football, soccer..). so ist das. generell ist hier wieder die deratige amerikanische begeisterung für den sport zu sehen. ahja, braunschweig hat ab diesem jahr ja auch eine uni-interne liga im fußball! ;) ich bin mal gespannt, wann die ersten uni-fußballmannschaften in deutschland gegeneinander antreten werden. mind 102 jahre sind wir hinterher, denn princetons erstes fußballligaspiel war im jahre 1906, das erste im basketball sogar schon 1901, 10 jahre nach erfindung des basketballspiels..

Freitag, 28. März 2008

Die amerikanische Hotline-Infrastruktur - Satans Meisterstück

Heute möchte ich euch über meinen Kampf gegen die Hotlines berichten. Vorweg: Es scheint nur so, als hätte man überhaupt eine faire Chance, die Niederlage ist in Wirklichkeit schon vorprogrammiert, und zwar auf eine subtile und perfide Art und Weise.

Ich wollte gestern unseren Internetanschluss bestellen, und zwar online, was ja erfahrungsgemäß am wenigsten Schwierigkeiten bereitet, weil man keine inkompetenten Call Center Agents an der Leitung hat, die einem für Provision noch das P³ (Power-Porno-Package) andrehen wollen. Ging auch soweit ganz gut, am Ende der Bestellung wurde man mit einem Mitarbeiter per Live-Chat verbunden, der alles nochmal überprüfte. Es stellte sich heraus, dass das gewählte Angebot nicht für Neukunden geeignet war... obwohl zuvor explizit nachgefragt wurde, ob man Neukunde sei. Naja, nach einer halbstündigen Chatsession mit dem Operator, der mir zwischenzeitlich 478,99 $ Einrichtungsgebühr berechnete
("Oh, I'm sorry Jurgis, I accidently hit the Enter-Button... of course I meant 78,99 $" - Super, manch anderer läge jetzt vielleicht schon mit einer akuten Herzrhytmusstörung unterm Defibrillator... kann man jemanden verklagen, weil er den Enter-Button zu früh gedrückt hat? Naja, hier bestimmt.)
, hatte ich dann ein komplett anderes Paket bestellt als ich zuvor in das Formular eingetippt hatte. Hätte man sich also auch sparen können. Schult aber die 10-Finger-System-Skills! Am Ende des Chats merkte der Operator dann noch an, dass man lediglich per Scheck bezahlen könne. Da wir jedoch nur über Traveler Cheques und Visa-Karte verfügen, müsse ich die geänderte Zahlungsmethode unserem Local Payment Center mitteilen. Der Auftakt zu einem bespiellosen Telefonmarathon!!

Nachdem ich die versprochene Bestätigungsmail heute immer noch nicht hatte, versuchte ich das Payment Center trotzdem zu erreichen. Über den Online Shop Finder fand ich auch eins ganz in der Nähe und rief die zugehörige Nummer an. Nur sagte mir der nette Herr am Telefon, dass er keinesfalls zu dem Payment Center gehöre, dessen Nummer ich gewählt hatte. Aber das wäre ja ein zu leichter Misserfolg gewesen, es gibt ja noch die herrliche Erfindung der Weiterleitung! Nach gängigen Regeln der guten Kundenbetreuung erfolgt diese im Allgemeinen, ohne den Kunden nach seiner Meinung zu fragen, ohne eine weitere Mitteilung, wohin man verbunden wird und natürlich ohne Verabschiedung! Im optimalen Fall hört man nach dem Vortragen seines Anliegens gar nichts mehr vom Hotline-Mitarbeiter, sondern nur noch ein Klacken in der Leitung, das einem mitteilt, dass man einen weiteren Redirect erreicht hat. Gäbe es dafür Payback-Punkte (Meilen? Berechnet nach Area-Code-Differenz zum Beispiel...) wäre ich ein gemachter Mann und könnte mir das Internet kaufen!

Eine weiteres Stilmittel der systematischen Telefonverarsche ist das Computerstimmen-Menü. Es sollte vorsichtig, aber gezielt eingesetzt werden. Denn ein ruhiger Anrufer mit viel Geduld ist erst mit dieser von Zeit zu Zeit eingestreuten Methode aus der Fassung zu bringen. Besonders effektiv ist diese, wenn man nach gefühlten 25 Menüebenen endlich einen realen Call Center Agent dran hat und in Sichereit gewiegt wird, dann jedoch nach 3-4 Weiterleitungen und zusätzlichen 15 Minuten in der Warteschleife wieder genau im Anfangsmenü landet. Spätestens hier sollte auch Janne Ahonen die Axt auspacken!

Das gleiche Schicksal ereilte mich gleich danach, als ich entnervt aufgab und meinen Prepaid-Handy-Aufladebonus kassieren wollte. Das Computermenü war sogar noch gerissener designt: Es ging nicht nur nach dem typischen "Für-Schweinshaxe-wählen-Sie-1"-Schema, sondern mit Spracheingabe! "I'm sorry, I fear I didn't understand what you were saying". Hm, liegt vielleicht daran, dass du keine deutschen Schimpfwörter in deiner miesen kleinen Datenbank hast.

Man sieht also, dass das anerikanische System hier einen großen Wissenvorsprung gegenüber dem deutschen hat. Während man in Deutschland durch unwissende Mitarbeiter, die lediglich durch Unfreundlichkeit glänzen, relativ schnell aufgibt, wurde das Ganze hier durch geschickt eingesetzte Stilmittel und Vortäuschen scheinbarer Erfolge perfektioniert, so dass man erst nach einem langen, ereignisreichen Telefonmarathon feststellt, dass man wieder am Anfang gelandet ist. Brilliant, denn nur so kann man einen Menschen psychisch so nachhaltig zerstören, dass er willenlos alles kaufen wird oder sein Vorhaben, den versprochenen Bonus einzulösen, für immer aufgeben wird. Wahrlich ein Meisterstück!

Donnerstag, 27. März 2008

Mittwoch, auch: Wednesday.

Der 3. Tag begann dort, wo der 2. aufhörte: Wohnung beschaffen. Wir gaben also unsere Bewerbung für die Wohnung ab und nach einem längeren Gespräch mit dem Ausfüllen diverser Formalitäten bekamen wir einen Einzugstermin genannt: den 4. April. Nicht jedoch ohne zuvor 250 Tacken für die Reservierung des apartments blechen zu müssen.
Zurück im Hotel machten wir uns an die Klärung diverser weitere Formalitäten: Stromanbieter kontaktieren, Versicherung abschließen, Internetangebote einholen.
Eine zwischenzeitliche Tour zum nächsten Internetladen scheiterte an absoluter Ortsunkenntnis, fehlender Orientierung und dem absolut dämlichen amerikanischen Straßensystem. Wer soll sich da denn zurechtfinden!? Naja, wenigstens was von der schönen (Betonklotz-) Architektur gesehen.
Später, gegen Abend, waren wir dann noch in der Quakerbridge-Mall, wo wir uns bei zwei ziemlich ausgeflippten AT&T-Angestellten eine überteuerte Prepaid-SIM-Karte aufschwatzen ließen und dabei permanent über Legalität von Drogen- und Alkoholkomsum in Deutschland respektive den USA penetriert wurden. Naja, dass die beiden zu viel Zeit hatten, zeigte allein schon die Tatsache, dass sie ein Handy mit Sekundenkleber (!) in der Nähe des Shops festgeklebt hatten, um detailliert nach ethnischer Zugehörigkeit die Anzahl der Personen zu zählen, die das Handy genommen bzw. zurückgebracht hätten. Naja, zumindest hatten wir jetzt amerikanisierte Handys.
Der Tag endete mit einem Bad im nicht-whirlenden Whirlpool und einem weiteren dürftigen Bierchen nach orginal amerikanischer Dilettanten-Braukunst.

Day 2 - Wohnungssuche

Ich möchte den Faden meines geschätzten Roommates aufnehmen und über den zweiten Tag berichten. Nach 23h Wachbleiben am Tag zuvor und darauffolgenden 11 Stunden Schlaf waren wir gewappnet für das monströse, zucker- und fetttriefende, opulente und unlaublich geile typische all-American breakfast. Nach einer Ladung Rührei mit Speck, Pancakes mit Ahornsirup, verschiedenen isotonische Getränken (Kaffee, Saft) und Yo-Gurt machten wir uns kaloriengeschwängert und mit der doppelten Energiezufuhr, die ein Schwergewichtler der World Wrestling Federation sonst in einem Monat vertilgt, intus, an die Laptops, um nach apartments zu suchen.
Die Website "Craig's List" erwies sich dabei schnell als Hilfe, ist jedoch so gut wie gar nicht strukturiert. Nach einigen ernüchternden Anrufen fanden wir eine Agentur namens "Ravens Crest", die gleich mehrere Wohnungen nach unseren Anforderungen (2 Schlafzimmer, 1 Badezimmer) im Angebot hatte und das auch noch ganz in der Nähe. Wir fuhren also schnell hin und wurden gleich enttäuscht: Für die Qualifizierung zu so einem apartment muss man das 3-fache der Miete verdienen, was bei uns allem Anschein nach nicht zutraf. Es folgten weitere Beusche bei ähnlichen Agenturen von apartment-Komplexen, schließlich landeten wir sogar schon in Pennsylvania. Die Entfernung nach Princeton (mind. 30min mitm Auto) und die Nähe zu Trenton, einer der kriminalitätsreichsten Städte der USA, bewogen uns aber trotz des günstigen Angebots dazu, woanders zu suchen.
Nach einem Nachmittag mit weiterer Suche ohne richtigen Erfolg kam Christoph dann der Geistesblitz: Unser Gehalt ist doch eigentlich 300 Dollar höher, wenn man den Mietwagen mit einrechnet! Schwupps, auf dem Trainingsplan nachgeguckt, und da stand es auch: 1700 statt 1400 Dollar ist das offizielle Gehalt! Zack, nochmal zu Ravens Crest und nachgefragt... naja, so ganz qualifizieren konnten wir uns immer noch nicht, aber die Managerin drückte nochmal beide Augen zu und erlaubt uns die Bewerbung für ein apartment. Hammer!
Nach einem turbulenten, teils enttäuschenden und am Ende doch erfolgreichen Tag fielen wir nach dem Genuss eines amerikanischen Plörrbräus (Reis ist nach dem deutschen Reinheitsgebot nicht vorgesehen, verdammt!!) glücklich in unser king-size bed mit 4 flauschigen Kopfkissen.

alles begann in..

..newark, nj, flughafen, ankunft 11.45 Uhr, wir sind da. die "einreise" dauerte ein wenig, jedoch nicht so lange wie erwartet. ein paar fragen beantworten, stempel drauf, koffer holen und dann ab nach draußen. matthias (auch ein deutscher praktikant bei siemens) holte uns ab und los ging die weiterreise richtung princeton. meilenweit sah alles wie eine riesige vorstadt aus, und auch dreckig, als wäre man auf straßen in einigen süd-europäischen ländern unterwegs. das änderte sich jedoch, als wir die straße verließen. nach dem einchecken ins holiday inn erhielten wir in cranburry unsere autos - jogi ein saturn ion und ich ein ford focus. alles ist hier ziemlich weit, kaum bürgersteige geschweige denn fahrradwege und überhaupt fahrräder! noch besser: als wir matthias auf dem siemens-parkplatz fragten, ob wir nicht zur pnc-bank nebenan laufen könnten, schmunzelte er nur und meinte, wir sollen doch lieber fahren. naja gut, also los, bank-account geholt.
einkaufen. an der 1 (so ne art bundesstraße, zweispurig) gibt es mehrere einkaufszentren. ua das target, unser erstes ziel. wie ein deutscher real - nur ohne bier. ;) denn das erhält man hier nur in eigens dafür errichteten, ausgewiesenen, grandiosen über-21-liquor shops, toll! naja, und teuer, so ist das halt.
das fernsehprogramm. bisher gefallen mir die einschlägigen sender ganz gut. ich kann den fernseher anmachen und fast immer basketball schauen! sei es nba, ncaa, high school oder classics, top. ich konnte mir bisher kaum vorstellen, welchen enthusiasmus diese amerikaner dem gesamten sport hier vom kindergarten bis profiliga entgegenbringen. aber es scheint wahrlich fantastisch zu sein. sowas könnte man sich in deutschland, abgesehen vielleicht vom profi-fußball, überhaupt nicht vorstellen. ich war damals froh, wenn 1 (!) mal in der woche inside nba lief; und das ganze als zusammenfassung! ich bin mal gespannt, inwieweit mich das noch beeindrucken wird. in diesem sinne, bis bald.