Sonntag, 20. April 2008

Schlaflos in Princeton

Dieses Wochenende hatte es in sich. Am Freitag sind wir direkt von der Arbeit zum Bahnhof gefahren, um den Zug nach New York zu nehmen. Unsere Mitbewohnerin Didi hatte zu einem südafrikanischen Abend eingeladen, zu dem wir dann in multikultureller Begleitung losfuhren: Didi aus Südafrika, Jan aus Holland, Julia aus Österreich, Rob aus Kanada, Georgios aus Griechenland sowie Christoph und ich.
Leider hatte der Zug Verspätung und wir kamen erst nach 6:45 in New York an. Nachdem wir dann auch noch die falsche U-Bahn genommen hatten, war es schon 8:15, als wir im Theater ankamen, das Stück lief als schon seit 45 Minuten. Naja, immerhin haben wir noch eine Stunde mitbekommen, und es war beeindruckend, besonders wenn man die Geschichte hinter dem Stück kennt. Das Stück wurde wurde zu Zeiten der Apartheid von den beiden schwarzen Schauspielern mit der Unterstützung eines Weißen geschrieben und seit nunmehr 36 Jahren aufgeführt. Es handelt von dem harten Leben eines Schwarzen unter der rassistischen Regierung Südafrikas zu dieser Zeit, erzählt auf eine tragikomische Art und Weise. Die Schauspieler musste für das Aufführen in Kapstadt ins Gefängnis und gaben seitdem in verschiedensten Ländern Gastspiele, um auf diesem Wege von den Missständen in ihrem Land zu erzählen.
Alles in allem also ziemlich beendruckend, dass wir dieses Stück mit den Originalschauspielern, die für ihr Volk Großes geleistet haben, sehen durften, vor allem wenn man bedenkt, dass wir die vorletzte Aufführung gesehen haben, in denen die beiden mitgewirkt haben.
Man muss sich vor diesem Hintergrund wirklich mal vor Augen führen, dass die den Rassen black, white, coloured und indian zugehörigen Mensch erst seit 1994 gesetzlich gleichgestellt sind! Und die ganze "aufgeklärte" Welt hat zugeschaut. Eigentlich unvorstellbar.

Naja, nach diesem höchst interessanten Stück sind wir dann noch ein paar Blocks weiter in ein südafrikanisches Restaurant gegangen. Ich hatte Durban Bunny Chow, das war ein ausgehöhltes Brot, in dem sich eine Art Curry-Schafsgulasch befand. Obwohl ich ja kein allzugroßer Lamm-Fan bin und der extreme Geschmack bei einem erwachsenen Schaf noch stärker war, hat es mir in der Kombination ausgezeichnet geschmeckt.
Als wir wieder in der NY Penn Station ankamen, hatten wir leider den vorletzten Zug verpasst und mussten eine knappe Stunde auf den letzten Zug um 1:41 warten. Völlig übermüdet kamen wir um 3 in Princeton an, um Bett waren wir gegen halb 4. Nach knapp 2 1/2 Stunden Schlaf mussten wir jedoch um 6 Uhr schon wieder aufstehen, denn es sollte nach Pennsylvanie zum Paintball gehen!

Nach dem Treffen auf dem Siemensparkplatz und der Bildung der Fahrgemeinschaften kamen wir nach gut 2 Stunden Fahrt bei Skirmish an, einem der weltgrößten Paintball-Organisatoren. Zu diesem Event werden wir uns später noch ausführlich äußern, vorzugsweise dann, wenn wir alte Zivildienstleistende das Ganze mit aussagekräftigen Fotos in Tarnuniformen belegen können. :)
Alles in allem war es ein anstrengender Tag, an dem wir viel geschwitzt haben und im Anschluss unglaublich dreckig und verranzt waren. Nach erneut langer Fahrt und einem Stopp bei Burger King und im Liquor Shop (Joe Canal's, ein Disount-Schnapsladen mit annähernd deutschen Preisen, mein neuer bester Freund) sind wir dann abends gegen halb 10 todmüde zuhause angekommen.

Morgen sind wir schon 4 Wochen hier. Unglaublich, wie schnell die Zeit vergangen ist! Besonders, weil hier immer irgendwas los ist und die Praktikanten immer wieder irgendwelche Events organisieren. Das Fazit nach einem Monat fällt also durchweg positiv aus!

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